Schaltstellungen der Netzumschaltung

Urheber: Mergim Morina
Veröffentlicht: 28.10.2025


Die Verwendung eines Netzumschalters bringt eine Vorzüge mit sich. Man unterscheidet hierbei zwischen folgenden Typen:
  • Funktionstyp - Manuell oder Automatik.
    In der Regel werden manuelle Netzumschalter aufgrund des niedrigen kostenaufwands und dem geringeren Installationsaufwands vorwiegend eingesetzt. Automatische Netzumschalter hingegen schalten autonom in den benötigten Modus zurück
  • Trennung der Leiter - Dreipolig oder Allpolig.
    In der Regel wird die allpolige Trennung für die Trennung des Neutralleiters gefordert. Weitere Infos erhalten Sie von Ihrem Netzbetreiber
Achten Sie bei der Auswahl des Netzumschalters auch auf den Bemessungsstrom. 40A und 63A sind die gängigsten Varianten.



Ein Netzumschalter besitzt drei Schaltstellungen:
  • 0-Stellung - In dieser Position werden die Zuleitungen der Netzseite und Ersatzstromleiste zu den Verbrauchern gleichzeitig getrennt. Diese Schaltstellung verhindert eine unzulässige Verbindung zwischen dem LOAD-Ausgang des AZZURRO Hybridwechselrichters und der spannungslosen Netzseite während eines Netzausfalls
  • Netzstellung - Die Zuführung von Energie an die Verbraucher erfolgt ausschließlich von der netzgekoppelten Seite
  • Ersatzstromstellung -  Die Zuführung von Energie an die Verbraucher erfolgt ausschließlich über den LOAD-Ausgang der AZZURRO Hybridwechselrichter



Netzstellung:
Der Hebel des Netzumschalters zeigt auf die Netzseite (meist entsprechend am Bauteil gekennzeichnet). In dieser Stellung fließt jegliche Energie von der netzgekoppelten Seite zu den gebündelten kritischen und unkritischen Verbrauchern. Sollte der Hybridwechselrichter ausreichend PV-Überschuss erzeugen, oder wird Batterieenergie für den Eigenverbrauch benötigt, erfolgt der Energiefluss aus dem GRID-Ausgang. Mittels Energy-Meter am Netzanschlusspunkt wird der Netzbezug gegen 0kW reduziert. Dieses Messgerät muss daher unbedingt zur Erfassung netzseitig versorgten Lasten installiert werden!

Wir empfehlen diese Schaltstellung für den Standardbetrieb zu verwenden. Die Umschaltung des Hybridwechselrichters auf Ersatzstrombetrieb ist aufgrund der schnellen Reaktionszeit oft schwer bis gar nicht wahrnehmbar. Der plötzliche Stromausfall lässt sich entsprechend als Warnsignal für einen gegenwärtigen Ersatzstrombetrieb interpretieren, bei dem der Anlagenbesitzer prompt mit der Umschaltung in den Ersatzstrombetrieb reagiert. Natürlich kann vorzugsweise auch ein automatischer Netzumschalter genutzt werden.

Die Vorzüge dieser Schaltstellung sind:
  • Höherer Leistungsbezug - Lasten wie Pumpen, Ladestationen oder Baustellenwerkzeuge können durch Netzenergie gestützt versorgt werden. Die Versorgung wird nicht durch die max. Transferleistung des Hybridwechselrichters limitiert
  • Bypassschalter - Bei Wartungsarbeiten oder Störungen kann die Versorgung der Verbraucher weiterhin fortgesetzt werden
  • Sofortiger Versorgungsstop hoher unkritischer Lasten - Beim Netzausfall werden unkritische Verbraucher wie bspw. Ladestationen spannungslos und beziehen keine Energie mehr. Eine Weiterversorgung über die Ersatzstromstellung würde den Speicher ohne Vorwarnung leerziehen oder bei Hybridwechselrichtern mit niedrigerer Transferleistung den Überlastschutz auslösen



Ersatzstromstellung:
Der Hebel des Netzumschalters zeigt auf die Ersatzstromseite (meist entsprechend am Bauteil gekennzeichnet). PV-Überschuss und Batterieenergie werden zur Versorgung der kritischen und unkritischen Verbraucher über den LOAD-Ausgang abgegeben. Zusätzlich wird benötigte Netzenergie durch den Hybridwechselrichter zwischen GRID und LOAD durchgeschliffen.

ACHTUNG!: Der max. Strombezug am LOAD-Ausgang darf nicht überschritten werden! Die Hybridwechselrichter erlauben einen 60-sekündigen Überlastbetrieb bis zur definierten Spitzenscheinleistung von 110% ihrer Nennleistung. Wird diese Dauer oder die Spitzenscheinleistung überschritten, löst der Überlastschutz des Hybridwechselrichters aus. Das Gerät schaltet ab und die Versorgung der Verbraucher fällt aus. Der Anlageneigentümer muss vom Installateur hingewiesen werden, die Anzahl hoher Verbraucher während des Ersatzstrombetriebes bzw. die Versorgung durch die Ersatzstromseite zu begrenzen. In den unteren Tabellen werden die max. erlaubten Phasenströme für unsere Hybridwechselrichter dargestellt.

ZP1/ZP2:


ZP3:



Der große Vorteil dieser Schaltstellung ist die unverzögerte Umschaltung in den Ersatzstrombetrieb. Die Umschaltzeit vom netzgekoppelten auf den Ersatzstrombetrieb beläuft sich bei den ZP1/ZP2-Modellen auf <20ms, bei den ZP3-Modellen auf <10ms. Die Weiterversorgung der Verbraucher hängt nicht von der manuellen Umschaltung durch den Anlageneigentümer ab.