Kaskadenkonfiguration für Netzbetrieb

Urheber: Mergim Morina
Veröffentlicht: 06.05.2023
Letzte Aktualisierung: 28.08.2025

Dieser Abschnitt behandelt die wichtigsten Informationen zur Planung einer Kaskade im reinen Netzparallelbetrieb. Weitere Infos für die Planung eines zusätzlichen Ersatzstrombetriebs folgen im nächsten Schritt - Kaskadenkonfiguration für Ersatzstrombetrieb


Die Kaskadierung von AZZURRO Hybridwechselrichtern ermöglicht eine Steigerung der Leistungs- und Speicherkapazitäten innerhalb einer Anlage. Insgesamt zehn Hybridwechselrichter können mittels LinkPort-Kommunikationsbus zusammengeschalten werden und Wirkleistungen von bis zu 200kW auch bei einem Leistungsfaktor von 0,9 kapazitiv/induktiv. Das Monitoring der Master-Einheit reicht für eine Gesamtübersicht der Anlagenwerte aus, wobei für ein vollständiges Monitoring, einschließlich der Einsicht individueller Erzeugungsdaten zusätzliche Datenlogger für die Slave-Einheiten empfohlen werden. Alternativ bietet sich auch das AZZURRO HUB für ein allumfassendes Monitoring an.



1.) Nennleistungsklassen
Für den reinen Netzparallelbetrieb ohne Nutzung des LOAD-Ausgangs können dreiphasige Hybridwechselrichter unterschiedlicher Nennleistungsklassen verwendet werden. Allerdings muss die Master-Einheit die höchste Nennleistung aller Geräte aufweisen. Grundsätzlich wird zur Nutzung gleicher Nennleistungsklassen geraten.



2.) Energiespeicher-Verwaltung
Wenn ein oder mehrere Hybridwechselrichter zur Batteriespeicherung herangezogen werden, muss die Master-Einheit unbedingt mit dem größten Speicher in Bezug auf Lade-/Entladeleistungen und Speicherkapazität gekoppelt werden. Die Master-Einheit ist für die globale Steuerung der Batteriespeicher verantwortlich. Es wird empfohlen, alle zur Energiespeicherung beteiligten Hybridwechselrichter mit identen Batteriespeichern zu koppeln.



3.) Platzierung der Geräte
Zu jedem Hybridwechselrichter ist im Zubehör ein LinkPort-Verbindungskabel mit einer Länge von 3m enthalten. Das Verbindungskabel sollte nicht verlängert werden, da dies Störsignale im LinkPort-Kommunikationsbus begünstigen könnte. Installieren Sie die Geräte demnach unter Einhaltung der Mindestabstände nah zueinander.

Die Master-Einheit sollte günstigenfalls nahe der Verteilung installiert werden, da dieses für sämtliche Funktionen wie die Energiemessung per Energy-Meter oder die Sternpunkterdung verantwortlich ist. Dies erspart einen höheren Installationsaufwand.



4.) Absicherung der Kaskade
Die Platzierung der netzseitigen Absicherungen erfolgt noch vor der Auftrennung auf die einzelnen Netzanschlüsse der Hybridwechselrichter. Wird ein netzseitiger Fehlerstromschutzschalter gefordert, reicht Typ A aus. Der Mindestfehlerstrom bemisst sich durch die Anzahl der Einheiten zu je 100mA. Die Intensität des kapazitiven Ableitstromes hängt von der Größe der PV-Installation, den baulichen Gegebenheiten des Standortes und der Wetterlage ab. Entsprechend kann es möglich sein, dass der Fehlerstrom der Schutzeinrichtung höher bemessen werden muss um Fehlauslösungen zu vermeiden.



Anwendungsbeispiel:
In der folgenden Abbildung wird eine Kaskade im reinen Netzparallelbetrieb dargestellt. Die Netzseite wird mit einer Überstromsicherung (MCB) und einem Fehlerstromschutzschalter Typ A mit 300mA abgesichert.