Wintermodus einstellen

Urheber: Mergim Morina

Azzurro Hybridwechselrichter werden in der Regel per Selbstnutzungsmodus betrieben. Hierbei wird der Ertrag der Photovoltaikanlage in erster Linie zur Versorgung des Eigenverbrauchs verwendet. Der restliche Überschuss wird in den Batteriespeicher geladen um damit den Eigenverbrauch zu einem späteren Zeitpunkt (z.B. während der Nacht) kompensieren und so auf einen Energiebezug aus dem Netz verzichten zu können. Die Kapazität des zu verwendenen Speichers sollte sich immer nach der Erzeugungsleistung der Photovoltaikanlage richten. Für die optimale Nutzung des Batteriespeichers sollte dieser in der Lage sein, sich mindestens einmal pro Woche auf 100% laden zu können. Unsere hauseigenen Speichersysteme sowie der Hersteller Weco und Pylontech führen aktive Zellenausgleiche aus und verhindern dadurch Kapazitätsverluste und/oder Defekte durch zu große Spannungsdifferenzen zwischen den Zellen.




Während des Winterhalbjahres (Oktober - März) verringert sich der PV-Ertrag von Photovoltaikanlagen aufgrund fehlender Sonneinstrahlung durch kürzere Tage, dem durchschnittlich schlechteren Wetter und durch Schnee bedeckte PV-Module. Dies führt zu längeren Perioden, in denen der Batteriespeicher nicht geladen werden kann. Die Folge sind Kapazitätsverluste in Form von frühzeitigen Entladestopps. Bei extremen Fällen kann der Batteriespeicher auch in die Tiefentladung fallen, welche die Module erheblich schädigen kann.




Aus diesem Grund empfehlen wir die Nutzung eines "Wintermodus". Dieser soll während des Winterhalbjahres aktiviert werden um die gesamte Speicherkapazität erhalten und auch die Not-/Ersatzstromfunktion bereitstellen zu können. Nutzen Sie hierfür den Nutzungszeit-Modus.




Im angeführten Beispiel wird der Speicher am Montag in einem Zeitraum von a bis b mit einer Ladeleistung von x bis zu 100% geladen. Diese Regel ist vom ersten November bis zum 31. März aktiv. Hierbei sollten Ladezeit und Ladeleistung gemäß der Nutzkapazität des Speichers eingestellt werden, +3 Stunden zusätzlich als erweiterten Zeitraum für eine gründliche Zellenausgleichung. Befindet sich der Hybridwechselrichter außerhalb dieser Laderegel, verwaltet dieser den Batteriespeicher wie im Selbstnutzungsmodus. Zunächst findet ein Netzbezug zur Aufladung des Batteriespeichers statt. Diese "zwischengespeicherte" Energie wird nachher zu einem späteren Zeitpunkt je nach Eigenverbrauch wieder entladen, was einen Netzbezug unterbindet. Durch die hohen Wirkungsgrade unserer Wechselrichter kommt es hier zu kaum nennenswerten Umwandlungsverlusten im Gegensatz zu Kapazitätsverlusten durch unausgeglichene Zellen. Ein Abschalten des Speichers ist zudem auch nicht nötig.

Beispiel: Weco-Batteriespeicher mit 4 Modulen, Entladetiefe 80%, Ladeleistung 5kW
Nutzkapazität = Nennkapazität x Anzahl der Module x Entladetiefe (5,8kWh x 4 x 0,8 = 18,56kWh)
Ladezeit = Nutzkapazität / Ladeleistung (18,56kWh / 5kW = 3,712 ~ 3:43)
Empfohlene Ladezeit = Ladezeit + 3 Std. (3:43 + 3 ~ 6:45) - 6 Stunden & 45 Minuten

Sicherheitshalber können Sie auch einen ganzen Tag für die Ladung anwenden.

Beispiel: Zwölf-stündige Beladung tagsüber auf 100% vom 11.11 bis 01.03 jeden Dienstags




Sollte der Batteriespeicher schon länger keine vollständige Beladung erhalten haben, ist es ratsam per Zeitgesteuerten Modus den Batteriespeicher ausführlich auszugleichen und so für den Wintermodus vorzubereiten. Stellen Sie den Zeitgesteuerten Modus gemäß dem folgenden Display-Screenshot ein und lassen Sie den Hybridwechselrichter für 3 Tage so eingestellt. Stellen Sie anschließend den Wintermodus per Nutzungszeit-Modus ein.

Beispiel: Beladung und Erhalt des SOC auf 100% zur Zellenausgleichung, einstündige Entladung für weitere Optimierung (Pulsbeladung)